Samstag, 13. November 2010

Krieg

Kommt zu mir!
Alle die ihr mich schon immer gekannt habt!

Wo Narziss mit dem Anspruch schwanger geht, da ebnen sich mir die Wege.
Die Selbstverliebten und die Angsterfüllten, das sind meine Führsprecher.
Die Verlogenen und die Gierigen sind ihre Zuträger.
Vom Quell der Macht bin ich das reinste Wasser und beschmutze doch jeden,
der mit mir in Berührung kommt.
Ich bin der große Katalysator der Völker, nicht eines kennt sich wieder,
wenn es mir erst zugesprochen hatt.

Viele rufen nach mir um der Gerechtigkeit willen,
suchen mich um den Frieden zu ereichen.
Dennoch ist keines von beidem in mir zu finden!
Als schwarzes Herz der Tyranei vergifte ich Seelen und ziehe sie in meinen Bann.
Es gibt solche, die rufen mich in Maßen, die reglementieren mein Wesen und begrenzen mein Wirken auf Ziele.
Das sind die Vertreter einer kriegerischen Moral.
Auch sie will ich mir holen!
Auch ihr innerstes will ich ihnen fremd machen, das sie mir erst zuprosten und sich berauschen sollen.
Dann aber werde ich sie mir einverleiben und ihre ganze Sippe bis zum letzten.
Jeden der mich ruft, will ich von den Menschen ausstoßen und in meine kalte Heimat verschleppen.

Kommt zu mir, das ist die Häfte des Wortes!
Kommt zu mir ist für die Schwachen und die Entrechteten!
Doch auch sie will ich mein machen.
Unterschiedslos fresse ich Herr und Diener, Freund und Feind:
alle werdet ihr in mir aufgehen wenn ich erst völlig entfesselt vor euch stehe.
Ich bin nicht im Leid der Witwen, nicht in den Tränen der Weisen.
All diese sind mir fremd, doch auch sie sollen von mir umworben sein.
Kommt zu mir, so werde ich euch das Herz aus der Brust reißen,
das es euch nicht mehr belastet.
In den Strum will ich euch führen um des Sturmes willen.
Die Höhen des Sieges und der Lustschrei des ruhmreichen Kriegers,
das sind meine Zeichen.

Ich kenne keine Herscher, vor mir sind alle gleich.
Was euch bindet stoßt ab, es trennt euch von mir.
Wenn ich nur lange genug tobe wird Zweck und Taktik in blutige Raserei übergehen und jeden verschlingen.
Jezt Teil einer ambivalenten Gottheit, aber einst entfesselt die hungrigste aller Bestien.
Grausammkeit ist mein Naturell!
Doch wer mich entfesselt und meistern will ist grausammer als ich.

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