Samstag, 13. November 2010

Die Burg und der Sturm

Eine Trutzburg im innersten der Zahllosen.
Wehrhafte Mauern, überschaubare Horizonte,
Sicherheit für viele!
Ihr Baumeister ist die Angst,
gleich der Pest verheert sie Leben und Zeiten,
treibt die zahllosen in ihre Festung.
Angst ist ein Zirkel, der verspricht:
Gewissheit und Zuverlässigkeit,
Ordnung und Abschirmung für jeden der ihm beitritt.

Freiheit ist ein Sturm, der tobt im selben Herzen,
nichts an ihm ist überschaubar.
Unbegrenzt und mit Wucht frisst er sich durch die Äonen.
Da ist kein"dafür" und kein "dagegen",
keine "Absicht" und kein "Ziel".
Wer sich nicht verkriecht, den trägt er mit sich.

Sie sind sich ein Wiederspruch seit ewig:
Die Angst und die Freiheit,
die Burg und der Sturm.
Wer die Angst wählt der wird selber zur Festung,
wird versteinert und leblos werden.
Wer sich vom Sturm forttragen lässt,
wer sich ihm völlig hingibt der wird aufgelöst werden
und verschwunden bleiben.

Wer aber zwischen beiden steht der wird ihre Differenz spüren.
Durch sie entsteht Schmerz, der wird das Subjekt schließlich zerreißen!
Wer aber auch immer in ihm besteht,
dem wird die Angst zu Feuer und die Freiheit zum Schwert werden.
Der soll ein Meister von allen sein!

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