Samstag, 26. November 2011

über die Philosophie 1

Mit Philosophischen Systemen verhält es sich ähnlich,
wie mit dem goldenen Schnitt zur Malerei.

Es handelt sich lediglich um Bemessungsgrundlagen und Hilfskonstrukte
um Wahrnehmung zu umschreiben,
nicht um eine vollständige Beschreibung der Realität an sich.
So ist der Philosophierende stets auch nur "Suchender" und nicht "Wissender",
auf den Grundlagen seiner Arbeit fußt stets nur ein Betrachtungsansatz
und nie wird sie mehr sein als ein Standpunkt von vielen.
Nicht ausformulierte Wahrheiten sind es die vermittelt werden sollten,
sondern Fingerzeige zu neuen oder unentdeckten Horizonten, für sich und andere.

Freitag, 25. November 2011

Sonne (by Marlies Schacht)

Sonne

Komm geselle dich zu mir
lass deine Funken sprühen
ohne mich zu verbrennen -
ich weiß ja
ich bin deiner nicht würdig
aber groß und mächtig wie du bist -
was machen dir ein paar Funken weniger
Strahlende.

Verbirge deinen Januskopf
dein Schlangenhaupt
höre nicht hin
wenn ich mit dir rede
damit ich dich nicht beschwöre
unheimliche Göttin,
Despot mit dem flammenden Schwert
vor den Toren des Paradieses.

Oh Leben und Wonne
Tanzen und Lieder
und Spiel ohne Ende
das den Anfang nicht kennt,
das Rad dreht sich und dreht,
und lässt mich wieder.

Eisige Schwärze
unendliche Finsternis
nur mit einem Hauch
zerschmetterst du den
der dir naht.

So behalte deine Herrlichkeit
Herscher Allumfassendes
der die große Mutter
in sich aufzog
Selbstsüchtiger dem selbst
die Tautropfen am Morgen
nicht widerstehen können
einen Augenblick lang aufseufzen
ehe sie zerspringen
in deinem Feuerauge.

Schauend lasse ich mich
sinke ins Meer in die Flut
ins Moor der Schlafenden
zärtlich vom Regen bewacht
und verharre
ehe mich dein allmächtiger Anruf
wieder hervorhebt
zu neuem Leben und Tanz.

(c) Marlies Schacht

Samstag, 19. November 2011

Die Insignien der Rebellion 7

Vom Weg des Blutes

Hier stehen wir nun,
im Lichte der aufgehenden Sonne.
Ein jeder von uns geprägt und geläutert,
von dem was war;
von Liebe und Entgegenkommen,
von Mühe und Aufmerksamkeiten
die verschenkt und verloren wurden.
Aber unbeirrt stehen wir hier,
dem gewesenen zu trotzen.

Wahrlich, zu nahe am Leben gebaut,
das waren wir, das trieb uns.
Wie es alle getrieben hatte.

Ein aufrechtes Herz,
das wird im Radwerk des Lebens zerrieben,
wenn es seine Bestimmung nicht kennt.
Wenn es aufhört, nach Freiheit zu streben.

Und alles in unserem Streben soll von Herzen sein,
doch vom Herzen kommt Blut und alles was wir
reinen Herzens lieben, wollen wir so mit unserem Blut verteidigen.
So ist unsere Geschichte, wie jede Geschichte,
die sich ihren Lauf durch die Zeit nahm, eine Geschichte des Blutes.
Den alles das stark werden möchte,
muss von Herzen kommen und mit Blut bezahlt sein.
Den Blut trägt Seele und beseelt soll das werdende sein.

Die zarte Pflanze unserer Begehrlichkeiten, welch stolze Früchte mag sie tragen, wen sie benetzt ist von der Liebe eurer reinen Herzen?
Wenn sie genährt wird vom Fluss eures Herzblutes, mag sie ihre Äste in alle Spähren strecken.
So seht; nur wenn ihr Blut gebt, mit inbrünstiger Liebe und voller Verlangen, können Bäume in den Himmel wachsen!
Nur wenn ihr euch eurer Sache hingebt, voller Vertrauen und frei von Furcht, gewesenes zurück zulassen, mag die Zukunft euch erhören.

So zieht aus meine lüsterne Gesellschaft des kommenden.
Bewehrt mit eurer Verletzbarkeit sollen sie euch erblicken, wie ihr euer Herz zum Wappen tragt.
Wie ihr alles fortspült in eurem Anspruch.

Wahrlich Brüder, dieses ist der Beschwörung siebter Satz und das Schlusswort vorm Sturm, der entfacht sein soll.
Weit gingen wir und weit wollen wir noch gehen, über unsere Grenzen in die Welt.
Doch mag der Wind uns auch auseinander treiben, bleiben wir doch liebevoll gebunden, in unserem innersten Kreis.
Wie er uns einst half, unsere Energien zu einen und zu mehren, soll er uns bald schützen, auf dem Weg unserer Revolte.
Liebe bannt uns, Liebe eint uns, auf unserem Weg des Blutes, der die Zukunft beseelen soll.

Freitag, 18. November 2011

Schattengang



Unerkannt strauchelst du durch den Raum.
Voller Sorgen, die nicht deine sind.
Voller Ansprüche, die nicht von dir kommen.
Im Taumel der Entwürfe prüfst und probst du Standpunkte,
doch nichts gibt dir Heimat.
Im Strudel rufst du Formeln und Ansichten, doch keine zeigt den Herzweg,
weil keine aus deinem Herzen ist.
Alle entspringen deinem Kopf und alle wurden dir von anderen eingegeben.

Fragmente sind deine Lebensphasen,
Schlaglichter aus dem Willen von Fremden.
Fest ist alles was du nimmst,
doch Staub wird alles unter deinen Händen,
den alles zerschleißt die Zeit.
Ein Schatten bleibt dir jedes Wesen,
eine leere Hülse jedes Wort.

Nichts wirst du erkennen,
solange du selbst dir ein Unbekannter bleibst.
Jeder Weg nach außen bleibt ein Schattengang
und mündet in Verzweiflung und Resignation.
Und was, wenn nicht Resignation,
ist dir dein Leben, das nicht von dir kommt.

Eine Fessel bindet immer, auch wenn du selbst sie wähltest!
Freiheit ist in der Basis eine einfache Formel: "In mir selber fußt die Welt"

Der schmale Grad und das große Abseits



"Erfahrbare Realität" ist keine Konstante.
Sie verschiebt sich, in stetem Fluss,
weil unsere Perspektive sich stets verschiebt.
Ergo existiert eine "Nicht-Realität",
im eigentlichen Sinne, nicht.

Lediglich gibt es einen schmalen Grad des
"Normativen Standpunktes" und das große Abseits davon.

So bleibt, unabhängig von Standpunkt,
die "Universelle Struktur" der Realität, stets die selbe.
Nur die Subjektive nicht!

Auch bleibt das Feld es "Subjektiv Erfahrbaren" eingegrenzt
auf unsere Perspektive als Mensch.
Auf unsere Wahrnehmung beschränkt.
So ist selbst eine "erweiterte Wahrnehmung",
nicht mehr als ein Nebelschleier in einem unbekannten Spiel.
Die Realität als ganzes bleibt uns UN-erfassbar.

Freitag, 11. November 2011

Die Insignien der Rebellion 6

Feuer 2



Für viele, kamen wir aus dem Nichts
und dieses "Nichts" hieß "Unrecht",
wer es erfuhr uns sah,
der weiß, das UN-recht nicht
die Verkehrung von Recht ist.
Recht, also jenem Ding, das an Zeit gebunden,
doch nur den Anspruch der Herrschenden stützt.
So ist das Gegenteil von "Recht" schlicht "falsches Recht"
doch auch dies ist Zeitgeist.

"UN-recht" aber, ist die Verneinung von "Naturrecht"

So ist das Unrecht unseres Ursprungs
also eigentlich "Ungleichgewicht"
ein Zustand der Un-ausgewogenheit
zwischen Stark und Schwach,
Besitz und Nichtbesitz.
Wen die Starken also, ihrem natürlichen Vorrecht:
zu geben und zu stützen, nicht folgen
und ihr Handeln einzig dem Nehmen widmen,
leben sie wieder ihrer Bestimmung
und zerstören die Basis jener Ordnung die alle nährt.

Wenn der Reiche von seinen Gütern nicht lassen kann
und einzig nur noch weiter anhäuft,
um seiner selbst willen,
so handelt er nicht aus Stärke, sondern aus Schwäche.
Wen die Starken also nur nach Erleichterung schreien,
haben sie ihr Recht auf Herrschaft verspielt.
Den die Starken müssen durchs Feuer gehen
und schwach werden sie, wenn sie sich nicht verzehren lassen,
sondern nur noch anreichern wollen.

Träge und fett wollen sie dann sein.

Wen die Herrschenden der Gesellschaft aber selbst schwach sein wollen,
nicht aus Unvermögen sondern aus Ego,
werden letztlich alle untergehen.
Der eine mit mehr, der andere mit weniger Prunk.

Und wahrlich, der Untergang ist das Los jeder Gebundenheit
die stets sich selbst genug ist und nicht nach der Zukunft trachtet.
Wen das Bestehende nicht nach dem Werdenden giert,
wird es letztlich verloren sein.

Denn Untergehen wird bestehendes immer.

Nur sein Anspruch nach Überwindung
und Neuschöpfung rettet es in die Zukunft.

Naturrecht aber ist stets Ausgewogenheit,
wenn die Starken das Feuer verlassen,
müssen andere ihren Platz einnehmen
um so die neuen "Starken" zu sein.

Das Licht einer Seele, ist das Licht aller Seelen,
meine Brüder und es soll der Welt nicht verlorengehen,
solange noch einer von Herzen stark sein will.
Und wahrlich, es gibt keine Stärke außer der Liebe, welche das Feuer ist!

(Text by R.Sturm 11. Pic. by Juliette Norell)

Freitag, 4. November 2011

Die Insignien der Rebellion 5

Feuer, der Weg des flammenden Herzens



Feuer waren wir, Feuer werden wir sein.
Als Funken zog jeder für sich,
über den Himmel alles Seins und kannte seine Bestimmung nicht.
Ich aber sage: kennt eure Bestimmung und ihr seht,
was immer sein soll und immer gewesen ist.
Diese Bestimmung ist Feuer.

Wir ahnten dies und fanden uns.
Wir entbrannten vor Verlangen,
nach werdendem, nach kommendem.
Im inneren Kreise unserer Gemeinschaft,
den goldenen Inseln unserer Glückseligkeit.
Wir berauschten uns, das Morgen zu erblicken
und fanden in unseren Kreisen eine Ahnung.

Doch Vergänglichkeit prägt alles Handeln
und so mussten auch wir den Glutring unserer Herzen verlassen
um über uns hinaus zu gehen.
So wollten wir den unser innerstes nach außen stülpen
und unseren baldigen Brüdern und Gefolgsleuten zurufen:

"Sehet, die Töchter des Firmamentes, wie anmutig sie sich bücken,
zu kosten unsere geheime Glut.
Wie prächtig sie entzücken und alle Welt in Flammen setzen."

Denn entgrenzt wollen wir sein
und maßlos in unserem Streben, nach Macht und Stärke.

So ist unser Handeln nicht mehr als Einsicht.
In uns ruht die Welt und in uns brennt das Feuer.
Jedoch nicht wegen, sondern durch uns.
So wirkt zweites auf ersteres.
Sind wir doch stets ein Spiegel der Sonne,
die uns tränkt in ihrer Selbstlosigkeit,
die uns wärmt in ihrem Lichte.

Wege zeigt unsere Rebellion des flammenden Herzens
und Schätze für die Hungrigsten unter uns.
Stärke sollt ihr suchen, Stark sollt ihr sein.
Ich aber frage, wer will den einst mächtig sein
und doch keine Sorge für seinen Brüder tragen?

Wie die Mutter zum Kinde,
so soll der Starke zum Schwachen stehen.
Das er ihn umhüllt mit seinem Schutze.
Das er nicht fragt nach dem Lohn und nicht nach dem Brot.
Den wie der Mutter, ist dem Starken das Geben Lohn genug
und wie dem Kinde, ist dem Schwachen,
das Bestehen im Leben, die Fortentwicklung im Schutze,
sein stiller Pfad des Dankes.

Den was ist Stärke wen sie nach dem Ziel fragt
und was ist der Starke,
wenn er nicht zugleich auch selbstlos geben kann von seinen Gütern?
Zugleich, was ist der Schwache,
wenn er das ihm geschenkte nicht nutzt,
wissentlich, sondern unnütz vertut und unersättlich ist?
Eine Abart und ein Grauen, ein Hohn wieder jeder Natur.

Zu Stein würde ihre Herzen
und erstarren in den kalten Ebenen ohne Wiederkehr.
Doch verbunden sollen sie sein zu einer Einheit.
Der eine durch seine schenkende,
der andere durch seine werdende Natur.
So das beide zu höherem streben, ein jeder nach seiner Bestimmung.

Und wahrlich meine Brüder, es gibt kein Band das sie eint,
außer der Liebe, welche das Feuer ist.

Wahrlich, die Träger der Gluten sind wir,
doch unsere Feinde sind von gleicher Natur.
Um ihretwillen wollen wir sie achten und um ihrer Feindschaft willen.
Denn wo wären wir,
wenn nicht Unterdrückung uns zum Aufbegehren bewogen hätte.
Was wären wir,
wen nicht aus Zwang geborener Wiederwille uns den Weg geebnet hätte.

In der Rebellion steht uns der Feind so nahe wie der Bruder.
Der eine aus Hass, der andere aus Liebe, was beides für sich steht
und doch von gleichem ist.
Dieses Gleiche ist Feuer.
So gebiert die Unvereinbarkeit zweier Extreme Zukunft, in unserer Raserei.

So höret, Brüder, treibende Kraft
und Gegner, haltende Kraft.
Von einem sind wir, zu einem werden wir und dies ist Feuer.
Unser Wiederstreit schürt es um so mehr.
So ist in diesen Stunden keine Seite die falsche,
wenn das Herz sieht und auf baldiges hofft.