Mittwoch, 16. Februar 2011

Der Wille und sein Wiederspruch



Perfektion des Vagen, das ist der Anspruch des schlaflosen Willens.
Das Vage ist dem Willen zuwieder, der die Zeit stoppen und ihr seinen Stempel aufdrücken will.
Der Wille, die Speerspitze der absolutzen Adresierung.
Begrenzte Werte und Weltentwürfe, alles findet sich im Willen, der vom Anspruch des Egos gespiegelt wird.
Perfektion, die krankhafte Überspitzung des Mittelmäßigen, ein Fest des Vorhersehbaren.

So treibt uns alles zum Perfekten aus der Dunkelheit, so träumen wir vom Anspruch nach Absolutheit um doch nur wieder zurückzufallen.
Den wenn der Anspruch ereicht, wenn die Perfektion volkommen ist,
schreckt das Herz zurück.
Das Herz das entflieht beständig, in träumerischer Begeisterung.
So messen sie ihre Kräfte in diesem Spiel;

"Leben"

der Wille und die Begeisterung, das Ego und das Herz.
Gebunden und verhasst, sich abstoßend und doch sich bedingend.

Der schamhafte Glanz des Anlitzes



Glücklicher Mensch, für den "Selbstbewustsein" nichts ist außer: "sich selbst bewust sein"
Dem Individuum ist diese Bescheidenheit ein Schmuck, doch dem einzelnen, der in der Masse schwimmt ist sie nichts.
Im Strom ist sich jeder nur selbst der strahlendste.
So malt sein Bildniss in leuchtenden Farben wer nicht untergehen will.

Die Schamlosigkeit des Egos, das aus der Menge hervorstechen möchte, wird genährt durch die Angst des einzelnen, der sich in ihr nicht verlieren will.
Immer tragen sie auf ihrer Brust, was sie in sich selbst verwirklicht sehen möchten:
Die Kraft des Kriegers und den Stolz des Siegreichen, der sie durchdringen soll.
Die Erfüllung des innersten, durch ein Bild des äußersten.
Immer schärfer ziehen sie die Konturern;
Vom vagen zum konkreten, so zeichnet das Ego.

Doch je konkreter das Bild, desto falscher sein Anlitz, den gleißend verdeckt es das dunkelste.

Mittwoch, 2. Februar 2011

Das schwarze Buch der Diktatur

Folgsammer und genügsammer, so wünschtet ihr euch mein Herz,
das sich aufbäuhmte in Ungnade.
Doch wohin mit ihm, im Halbkreis unserer Vertrautheit?
Wohin mit seinem Verlangen, das 1000 leere Phrasen weit,
doch nur wieder auf die unendlich verlängerte Gegenward trifft.

Die Anpassung ist das Haus der Unwilligen,
denen jedes Wams, wie auf den Laib geschneidert scheint.
Die sich unter jedem Herren an ihrer Anspruchslosigkeit ergötzen.
Nicht so die Sehnsüchtigen, denen jede Stadt ein Kainsmahl ist,
im Land des Wanderers.
Die jede Rast scheuen, als Los der Unterdrückten.

So sind ihnen die namenlosen unter den Wünschen die besten;
denen jedes Feld zu klein und jeder Horizont zu nah ist.
Die jedes "Warum" von sich weisen;
den wo Sehnsucht nach dem "warum" fragt, da ist Sehnsucht sinnlos.

Ein folgsammes Herz, das ist Grundbedinngung, der Ordnung halber.
Eine Ordnung, für die kleine Welt eurer Augen.
Mir ist es das schwarze Buch der Diktatur.