Sonntag, 20. November 2016

Chroniken des Zusammenbruchs 1 von Ohnmacht und Sklaverei

"Siehe die Sklaven",
kaum das sie Verantwortung abgaben,
gehen sie schon mit Verantwortlichen schwanger
um dann doch nur wieder Ungeheuer zu gebären.
So ist ihnen der Gegner nicht Feind genug,
als das sie nicht auch einen Herrscher bräuchten.

„Siehe du bist mir die Schuld“
so prangern sie ihre Herren,
so knüpfen sie ihre Stricke.
Kein Tropfen Wahrheit ist ihnen klein genug,
als das sie ihn nicht sogleich in einem Ozean der Lüge versenken müssten.
Nichts aus Mangel an Erkenntnis
sondern aus Furcht um die Konsequenz der Erkenntnis.

„Siehe du bist mein Leid“
so schlagen sie ihre These,
an einen Baum in der Fremde.
Wissend, das auch das „zu Wille sein“ ein Wille ist.
Das der Herrscher ein Reflex der eigenen Unvermögens ist.

„Siehe so sollst du sein“
So lassen sie sich diktieren, willkürlich.
So beugen sie sich dem Bild eines anderen.
So spiegeln sie was nicht von diesem Bilde ist,
hinfort zu ihren Untieren.

„Siehe du bist meine Ohnmacht“
So klagt der Schlafende,
müde vom beherrscht sein
und schläfrig vom regiert werden.
Als Sehende wandeln sie im finsteren Tale
und sprechen ihr Talent Hohn.
Als suchende wählen sie ihren Führer
und finden doch nur ihren Herrscher.