Dienstag, 10. August 2010

Morgenstern

Hohes Ziel, auf Sand gebaut, als des falschen Wunsches Braut.
Geisteslust im Fleisch entweiht, wilder Hass im Trauerkleid.
Stetes Spiel als Menschenkind, Herz entflammt, vor Sehnsucht blind.

Tiefer Fall dem Himmel fern, wunderschöner Morgenstern.
Radikale neue Sicht, zündest du das Weltenlicht.
Vor Verlangen heiß entflammt, windet sich das feste Land.
Weltentrückt, den Göttern gleich, baust du dir ein goldnes Reich.

Bist Versuchung, schöner Schein, willst alein und einzig sein.
Blicke schweifen bald ins weite, kennst du deine Dunkle Seite?
Des Verlangens dumpfe Qual, Schmerzen wie am Marterpfahl?

Endlich ist nun jeder Wert, weggefegt mit scharfem Schwert.
Bringst Gewalt, verpackt als Segen. Chaos Tod, der Liebe wegen.

(Das Gedicht "Morgenstern" wurde zusammen mit anderen Texten unter dem Projekt "ein Gedicht für Castrop Rauxel veröffentlicht, link dazu hier)

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