Freitag, 3. Februar 2012

Die Insignien der Rebellion 9



Ode an die Toten




Die atemlose Stille eines Augenblickes

Wahrlich du Großer unter den Völkern,
mit dir blutet mein Herz.
Du lüsterner unter den Suchenden,
wie sicher du den Schatten fandest
um ihm sein Geheimnis zu entreißen.

Um zu entschleiern,
was dann die Bedingung unserer Kinder sein soll,
ehe sie selbst sich überwinden wollen
und aufbrechen zu neuen Ufern.

Aber immer in deinem Geiste,
den wie auch "Jetzt" das Erbe unsere Väter ist,
soll auch "bald" ein Geschenk an unsere Nachkommen sein.
Den ewig bleibt die Gegenwart,
getragen, vom Streben der Ahnen,
von der Größe ihrer Geister.

So fragtest du dich,
was sollen mich lehren meiner Väter Bauten,
wie soll mich weisen ihr erschlossen Land?

Verbunden bliebst du ihren Geistern,
als das was dich trägt,
als das was dich prägt.

Nie aber bliebst du stehen
und tatest deinen Wurzeln Unrecht.

Der Weg hat kein Ende
und immer giert eine Generation nach dem nächsten,
sich selbst zu überwinden um den Nachkommenden den Boden zu bereiten;
das ist der Lauf alles werdenden!

Du sahst all dies und brachst auf,
den eine große Lust verbargst du hinter deiner Schamhaftigkeit,
ein Zittern und ein Sehnen.
Dein Bestreben,
gepaart mit der Stille eines Augenblickes,
in dem sich deine Wünsche Bahn brachen,
im Glanz des neuen Morgens.

Vor dir das Ungestüme,
das sich wand in der Erwartung.
In dir das wilde Streben,
das sich spannte, zum Sprung bereit.
Hinter dir der große Traum deiner Ahnen,
die du ehrtest im Fortgang.

Denen du zu-riefst:

"Ich preise euch ihr Alten,
ihr mein heilig Wurzelwerk,
welche meiner jungen Triebe nahrhafter Quell seid.
Ihr zogt mich in die Tiefe
um über mich selbst mich zu erheben.
Wie ihr mir ein Beispiel gabt,
das keiner von euch ruhte,
ehe er mir nicht die Basis bereitet hatte.
Das ihr mich die Reize des Bestandslosen lehrtet,
das nichts von bleibender Natur ist.
Das nicht das Bestehende,
sondern das Zukünftige mein Ziel ist.
So will ich die Völker huldigen,
nicht als das was sie sind,
sondern mehr noch,
als das was sie werden"


So gingst du zugrunde,
so schrittest du in das heilige Land,
anderen zum Grund zu werden.
Nicht zu halten, nicht zu ruhen,
zu stürmen mit den Lüsternen,
im wilden Stolz deines Tatendranges.

Nicht dein Tod,
aber dein Leben bis dort,
weist uns den Weg zu den Sternen.

Uns, denen du zum Grund wurdest.
Uns, den dir folgenden.
Nicht dein Sterben,
doch dein Wille davor,
um einer neuen Zukunft wegen,
taucht deine Seele ins Gold der neuen Ära.

Wahrlich du Starker,
um dich blutet mein Herz,
doch mit dir blute ich,
du Zerstörer, Weltenesser.
Ich ehren dich das du die Zweifel nährtest,
die beständig an meinen Fesseln nagten.
Ich ehren dich das du den Schmerz entfachtest,
der die Hülle brach, die uns einnahm,
das du die Gewohnheit zerschlugst.

Um dein großes Beispiel, willen will auch ich
mich den Möglichkeiten entgegen werfen,
zu rufen:

"Wohl an Tod, hier gehe ich den Weg der Starken.
Hier bin ich und keiner soll "Nein" sagen.
Ich suche dich nicht, ich fürchte dich nicht.
Ich lache dir zu!
Als großer "Ja"-Sager zum Leben,
gehe ich auf des Messers Schneide
und überall lauerst du,
eine Furcht zu sein,
für die Harrenden,
die sich weg ducken in Ungnade.
In der Stille eines Augenblickes,
die sich streckt zwischen deinen Reichen.

Doch lachend ist mein Kriegerherz
und frohen Mutes
und wenn einst Glas und Krug getrunken,
will ich mich an ihrer Leere laben
und alles als des Lebens Fülle preisen

So obsiege ich, so reite ich deinen Schatten."


Ich sehe dies,
in der atemlosen Stille eines Augenblickes.

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