Freitag, 25. November 2011

Sonne (by Marlies Schacht)

Sonne

Komm geselle dich zu mir
lass deine Funken sprühen
ohne mich zu verbrennen -
ich weiß ja
ich bin deiner nicht würdig
aber groß und mächtig wie du bist -
was machen dir ein paar Funken weniger
Strahlende.

Verbirge deinen Januskopf
dein Schlangenhaupt
höre nicht hin
wenn ich mit dir rede
damit ich dich nicht beschwöre
unheimliche Göttin,
Despot mit dem flammenden Schwert
vor den Toren des Paradieses.

Oh Leben und Wonne
Tanzen und Lieder
und Spiel ohne Ende
das den Anfang nicht kennt,
das Rad dreht sich und dreht,
und lässt mich wieder.

Eisige Schwärze
unendliche Finsternis
nur mit einem Hauch
zerschmetterst du den
der dir naht.

So behalte deine Herrlichkeit
Herscher Allumfassendes
der die große Mutter
in sich aufzog
Selbstsüchtiger dem selbst
die Tautropfen am Morgen
nicht widerstehen können
einen Augenblick lang aufseufzen
ehe sie zerspringen
in deinem Feuerauge.

Schauend lasse ich mich
sinke ins Meer in die Flut
ins Moor der Schlafenden
zärtlich vom Regen bewacht
und verharre
ehe mich dein allmächtiger Anruf
wieder hervorhebt
zu neuem Leben und Tanz.

(c) Marlies Schacht

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