Samstag, 9. Oktober 2010

Stolz

Als wehrhafter Kamerad stellt er sich da.
Doch eine Geißel ist er für alle, die ihn nie überwinden wollten.

Ein Wächter ist er.
Geeint mit seiner ungleichen Schwester, der Demut, formt er eine gläserne Burg im Verborgenen.
Die kristallenen Wälle, an den Rändern unseres Sozialwesens.

Doch eine Bestie wird er für alle, die außer ihm nichts mehr haben.

Es gibt soche, die eine große Leere füllen und solche die eine Demütigung wieder gut machen wollen.
Denen ist Stolz die nächste Falle!

Sie wird er verleiten, ihm gleich zu werden;
Selbstsüchtig und ignorant, eitel und gierig.

So stehst du, erhobenen Hauptes, du stolzester unter den Völkern.
Auf das alles an dir erhebend und machtvoll sein soll.

Doch alles zieht dich zu Boden und je höher du dich erhebst, desto schwerer wirst du werden.
Glück wirst du erstreben und Reichtum in Fülle, nur um schlieslich doppelt hart aufzuprallen.
Als zerschlagener wirst du den Menschen fremd sein, in deinem dunklen Reich.
Vollstopfen wirst du dich, mit Gütern und exotischen Speisen, um dann an ihnen zu verhungern.
Kostbare Gewänder wirst du tragen, in denen du erfrieren sollst.
So wirst du zeitlebens alles in dich aufnehmen, um doch leer zu bleiben.

Gut fischen ist´s in trüben Gewässern, in ihnen wirst du hungern, mehr noch wenn sie der Spiegel deiner Seele sind.

Der Stolz für sich aleine ist ein rotes Tuch und ein rauschhafter Zustand, dann eine Streckbank und ein Richtsblock.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen