Freitag, 8. Oktober 2010

Die Nacht der träumenden Seele

Polierte Ilusion, Weltfläche, Struktur.
Hinweggefegt in der langen Nacht der träumenden Seele.
Die eintaucht ins Meer.
Unbändiger Fluss goldener Unaussprechlichkeit.
Von Leere zu Leere, im Nichts gebunden.

Bestehen, Untergang, Neubeginn, eines im ewigen Bande.
Berge zu Tälern, Täler zu Bergen, formvollendet auf zeitlicher Achse.
Energie zu Nichts, zerstoben im Tanz der Äonen.
Nichts zu Energie, geschöpft aus dem Anspruch der Zukunft.
Formt sich Materie aus Bewegung, leiht sich Dichte aus Ereignissen, die noch nicht stattfanden.

Alles ein Spiel der Warscheinlichkeiten.
Götter kommen und gehen, Welten verblassen im Strom der Zeit, hinweggefegt zu null, zum Bestandlosen.
Alles ein dunkler Fluss, aus der Leere, in die Leere.
Dazwischen ein sich verfestigender Hauch Gegenward, für Bruchteile von Bestand um sogleich zu verschwinden im großen Theater.

In diesem Ewigen Taumel hallt dein Ruf:

"Ich will erkennen"

und seiner babarischen Bedeutung folgend, formt der Anspruch die Wahrnehmung, aus Willen und Erfassbarem zu subjektiver Wirklichkeit.
Ein eingegrenzter Raum auf einer Fläche die ihren Horizont nicht kennt.

"Ich Will"!

So teilst du die Ströme. So nimmst du dich, Stolz und ungebrochen.
Als Fels in den Wellen brichst du die Fluten.
So wird Wille zu Blei und "selbst" zu nichts.
Agonie im Sein, sie mündet zuerst in Grauen und verpufft wirkungslos.

Das Sein aber schreit nach keinen Kriegsmännern.
Dem Flusse gleich stürze ich mich in die Fluten um in ihnen aufzugehen.
Dem Wind zum Spiele gebe ich mich völlig hin um über das sein hinauszugehen.
Um erhaben zu sein über den Strom der Zeiten noch, der behäbig ist im Lauf der Welten, aber aufgerollt und verborgen wenn man erst über ihn hinaus ist.
Sein heist Hingabe und Wunsch nach Auflösung.
Entgrenzung, vom Beständigen zum flüssigen.
Loslassen von allem erst, drängt vom Blei zum Golde;
das aus sich selber heraus leuchtet, selbstlos!
Von Anfang zu Anfang, aus der Leere in die Leere.

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