Samstag, 29. Oktober 2011

Die Insignien der Rebellion 4

Das Schicksal erkor uns zu den Sprechern des morgigen,
nicht weil wir besser,
sondern weil wir hungriger sind als unsere Zeitgenossen.
Den was ist Revolte, außer ein großer Hunger nach unerreichtem?
Wir aber fragen nicht, was die Reichen noch geben,
was die Armen noch ertragen
und die Mächtigen noch tun sollten.

Nicht herablassend, sondern aufschauend
soll unsere Natur sein.
So das sie einen Menschen nährt,
der einst Klassenlos sich gibt.
Das nicht Bedingungen,
sondern Begabung seinen Stand festigt.
Das nicht Positionen,
sondern Menschen unsere Geschicke bestimmen.

Darum sollt ihr euer Tun lieben um seiner Absicht willen.
Nicht jedoch um eurer Klasse oder um eures Willen.
Den dies definiert Unterschied
und durch ihn entsteht Schmerz.
So sollen alle, wenn nicht in ihrem tun,
so doch in ihrer Absicht gleich sein.

Diese Absicht heißt: "Gemeinschaft"
und "Liebe zum zu schaffenden".
Den mehr als unsere Herkunft,
machen unsere Ziele uns zu Brüdern,
so mag die Zukunft auch rasend sein,
doch als Brüder stehen wir ohne Wanken ganz.

Nicht den, der erreicht hat, wollen wir huldigen,
sondern jenen, der von kommendem träumt.
Den mehr noch als das geschaffene,
prägt UN-geschaffenes unseren Reichtum.
Und mehr als Besitz, prägt Nichtbesitz unser Zukünftiges,
der unentdeckt seiner Wandlung hart.
Nicht das vergangene, nicht das gegenwärtige,
sondern das baldige soll unsere Freude sein.

Ist doch alles seiende im werden begriffen,
alles Bestehende stets in Bewegung.
Darum soll uns der Verfall nicht schrecken!
Den auch er ist ein "werden"
auch aus ihm entsteht neues.
So lasst uns das Bestehende achten,
ist es doch der Reflex, der Träume unserer Ahnen.

Doch last uns nie daran halten!
Den kein "werdendes" Ding besäße einen Wert,
wen es nicht vergänglich wäre.
So sind die höchsten Schätze unserer Gemeinschaft,
nicht jene, die erhalten sein, sondern jene,
die überwunden sein wollen.
Den wo Bestehendes das werden verneint,
da erwächst Härte und Grausamkeit.

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